Suriname – Der Schatz im Stausee

Synopsis

Ein halbes Jahrhundert ruhte der Schatz im Blommesteinsee: Ein versunkener Wald von Edelholz, geflutet, um mit Hilfe des gestauten Wassers Elektrizität zu produzieren für die Herstellung von Aluminium in der ehemaligen niederländischen Kolonie Suriname. Jetzt tauchen sie und fällen die gewaltigen Stämme auf dem Grund des Sees.

10 Millionen Kubikmeter Bäume stehen ertrunken im See – das sind 500 000 Lastwagenladungen edler Hölzer wie Purple Heart, Andira und Basralocus. Sie zu fällen mit riesigen mit Druckluft angetriebenen Sägen ist gefährlich: Das Wasser ist trüb, man sieht kaum ein paar Hand weit, der Boden des Sees ist mit glitschigem Schlamm bedeckt und überall schwimmen Schwärme von Piranhas auf der Suche nach Beute. Die Taucher sind Spezialisten aus Brasilien, dort heben sie schon seit ein paar Jahren die Baum-Schätze aus den Stauseen des Landes.

Unsere Reporter haben die Taucher bei ihrer gefährlichen Arbeit begleitet – sie haben auch die Menschen besucht, die vor 50 Jahren hier lebten und mit vielen Versprechungen umgesiedelt wurden: 6000 Maroons, Stämme entflohener Sklaven aus der Kolonialzeit. Der Stausee versprach Wohlstand, denn Surinam ist reich an Bauxit, dem Rohstoff zur Aluminium-Herstellung und dafür brauchte man die Elektrizität aus den Generatoren am Staudamm.

Die Maroons aber leben noch immer in den Hütten, die man ihnen vor 50 Jahren zur Verfügung stellte. Sie fühlen sich als die Verlierer im Fortschritt. Das Land hat von der Aluminium–Produktion profitieren können, vor allem die Menschen in der Hauptstadt Paramaribo. Um den Stausee herum hat sich nun auch noch die holzverarbeitende Industrie angesiedelt, dort arbeiten die Einheimischen. Der Urwald hier gewinnt immerhin eine winzige Atempause – denn für jeden Baum aus dem See kann einer an Land stehen bleiben.

Fertigstellung

2011